Frankfurt, 24.01.2022. „Die Wiedereinführung von Alirocumab (Praluent®) im April 2021 begrüße ich sehr, denn die Verfügbarkeit von mehr als einem PCSK9-Inhibitor zur Senkung erhöhter LDL-Cholesterin-Werte bereichert das therapeutische Spektrum und gibt uns die Möglichkeit einer individuellen Therapie,“ erklärte Professor Dr. Andreas Zeiher, Frankfurt, im Rahmen einer Pressekonferenz* und ergänzte: „Lassen sich die in den Leitlinien empfohlenen Zielwerte mit einer intensiven Statintherapie (± andere lipidsenkende Therapien) nicht erreichen, können PCSK9-Inhibitoren wie Alirocumab eine Option sein, das kardiovaskuläre Risiko der Betroffenen zu senken.“1 Seit April letzten Jahres steht zusätzlich ein neuer 2-ml-Fertigpen für die monatliche Gabe von Alirocumab zur Verfügung, der die Anwendung des PCSK9-Inhibitors erleichtert: Der Pen ermöglicht es, die 300-mg-Dosis Alirocumab mit einer Injektion innerhalb von 20 Sekunden zu injizieren und das nur einmal monatlich.2,3 Die Dosierung von 300 mg Alirocumab innerhalb von 4 Wochen erreichte in der CHOICE-Studie eine signifikante Senkung des LDL-C-Wertes (-65,8 Prozent unter Alirocumab vs. -0,8 Prozent unter Placebo; p< 0,0001).4 Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung von Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) sieht für Menschen mit einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko – beispielsweise mit einer dokumentierten kardiovaskulären Erkrankung – einen LDL-C-Zielwert < 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l) vor. Außerdem soll der LDL-C-Ausgangswert um mindestens 50 Prozent gesenkt werden.1 Zielwerte trotz Hochdosis-Statintherapie meist nicht erreicht Doch diese Zielwerte werden im Therapiealltag sehr häufig nicht erreicht: Daten des SWEDEHEART-Registers (n= 25 466) zeigten, dass zwar zu 84 Prozent nach einem Myokard-Infarkt eine Sekundärprophylaxe mit Hochdosis-Statin gewählt wurde, jedoch nur 17 Prozent damit in den Zielbereich gelangten.5 „Werden die LDL-C-Werte trotz maximal tolerierter Statindosis ± Ezetimib nicht erreicht, empfehlen ESC und EAS den Einsatz eines PCSK9-Inhibitors wie Alirocumab mit einem Empfehlungsgrad IA“, so Zeiher.1 Einer Simulation zufolge könnte bei einer leitliniengerechten Therapieoptimierung unter Hochdosis-Statin + Ezetimib + PCSK9-Inhibitor zu etwa 90 Prozent der Zielbereich erreicht werden.5 ODYSSEY OUTCOMES: Das kardiovaskuläre Risiko senken Mit dem Einsatz von Alirocumab lässt sich eine effektive und anhaltende Senkung des LDL-C-Spiegels erreichen.6 Das Potenzial einer konsequenten LDL-C-Senkung bei Menschen mit hohem kardiovasuklärem Risiko unterstreicht die bisher größte kardiovaskuläre Outcome-Studie mit einem PCSK9-Inhibitor: Wurde unter Alirocumab einen LDL-C-Zielwertbereich von 25 bis 50 mg/dl (0,6 bis 1,3 mmol/l) erreicht, sank das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (4-Punkt-MACE)§ signifikant (p<0,001).7 Außerdem traten in der Gesamtstudienpopulation numerisch weniger Todesfälle auf.7 Zeiher betonte, dass die geringere Mortalität unter einer Therapie mit Alirocumab in ODYSSEY OUTCOMES bei einer Behandlungsdauer von drei und mehr Jahren gezeigt werde.8 Erfreulich war auch das Sicherheitsprofil von Alirocumab: Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse und Laboranomalien war in der Alirocumab- sowie der Placebogruppe ähnlich – außer: Unter dem PCSK9-Inhibitor traten mehr Reaktionen an der Einstichstelle auf als unter Placebo.7 „Aus der Studie ODYSSEY OUTCOMES lässt sich außerdem insgesamt folgern: Je höher das individuelle kardiovaskuläre Risiko des Einzelnen ist, desto größer ist der Nutzen einer Therapie mit Alirocumab bei Menschen mit akutem Koronarsyndrom, die unter einer adäquaten Statin-Therapie ihren LDL-Cholesterin-Zielwert nicht erreichen,“ 9-11 unterstrich Zeiher. Die Verordnung von Alirocumab ist unter Einhaltung bestimmter Kriterien§§ wirtschaftlich, verordnungs- und erstattungsfähig.12 Zudem sind mit den Krankenkassen von ca. 80 Prozent der GKV-Versicherten Rabattverträge für die Verordnung von Alirocumab vereinbart worden. |